Vom Partner verlassen zu werden, ist eine sehr belastende Erfahrung. Doch schon das Gefühl, etwas gegen den Trennungsschmerz tun zu können, hilft Menschen mit Liebeskummer. Dies geht aus einer aktuellen US-Studie hervor, deren Ergebnisse im Fachblatt Journal of Neuroscience nachzulesen sind.
Angeblich sollte ein Nasenspray einen Wirkstoff gegen emotionale Schmerzen enthalten, tatsächlich war es reines Salzwasser. Und dennoch hielt das „Medikament“, was die Forscher versprachen: Es linderte die Traurigkeit der Versuchspersonen, die sich daran erinnern sollten, wie Exfreund oder -freundin vor Kurzem mit ihnen Schluss gemacht hatte.
Diejenigen, die das Placebo erhalten hatten, fühlten sich nun nicht nur wohler und tolerierten den Hitzereiz besser als die Vergleichsgruppe, ihr Gehirn reagierte auch anders, zeigte die Auswertung. Insbesondere nahm die Aktivität im dorsolateralen präfrontalen Kortex zu, der an der Emotionsregulierung beteiligt ist und dessen Aktivität sich auf andere Areale auszuwirken schien. So stieg auch die Erregung in einer Mittelhirnregion (dem zentralen Höhlengrau), die die Ausschüttung von Botenstoffen wie Dopamin oder körpereigenen Schmerzmitteln steuert. Die Erwartungshaltung, die die Forscher mit dem Nasenspray geweckt hatten, stimuliert also offenbar ganz konkret die Produktion von Substanzen zur Schmerzunterdrückung. Und da der emotionale Schmerz im Gehirn dem körperlichen so ähnlich ist, wirkten die körpereigenen Schmerzmittel auch in diesem Fall.
Mit ihrer Studie wollen Wager und Kollegen primär verstehen, wie das Gehirn Emotionen verarbeitet, doch einen praktischen Nutzen könne man durchaus auch daraus ziehen: Wenn es nach einer bitteren Trennung etwas gebe, von dem man glaube, dass es einem helfe, dann werde es einem wahrscheinlich auch helfen.
(Quelle: Spektrum.de)