Für gesunde Zähne sollte jeder unbedingt regelmäßig Zeit und Sorgfalt aufbringen. Schließlich werden sie ein Leben lang gebraucht. Die Grundlagen dafür werden bereits vor der Geburt gelegt. Von Aufbauendem für die Zahnsubstanz bis zum richtigen Zähneputzen – hier ein paar wichtige Tipps für einen langfristigen Erhalt der Zahngesundheit.

Die Grundlagen für die Zahngesundheit werden schon während der Schwangerschaft gelegt. Ab der sechsten Schwangerschaftswoche entwickeln sich beim Ungeborenen die Zahnleisten, die die Keimanlagen für die Milchzähne und später die bleibenden Zähne enthalten. Werdende Mütter sollten auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium, Vitamin D, Fluorid und Folsäure achten. Dies trägt zur Bildung einer guten Zahnsubstanz beim Kind bei.

Die Hormonumstellung während der Schwangerschaft wirkt sich auch auf das Zahnfleisch aus. Es wird stärker durchblutet, ist dadurch weicher und mitunter leicht geschwollen. Bakterien haben in dieser Zeit ein leichteres Spiel und können Entzündungen hervorrufen. Deshalb sollte zu Beginn einer Schwangerschaft ein Untersuchungstermin in der Zahnarztpraxis vereinbart werden. Dort wird kontrolliert, ob Zähne und Zahnfleisch in Ordnung sind oder gegebenenfalls behandelt werden müssen. Im späteren Verlauf der Schwangerschaft sollten – außer Prophylaxemaßnahmen – nur dringend erforderliche Zahnbehandlungen durchgeführt werden.

Ältere Kinder (und auch Erwachsene) lassen sich gern mit sportlich-spielerischen Anreizen zum regelmäßigen Putzen motivieren. Elektrische Zahnbürsten verfügen immer öfter auch über „smarte“ Technologien, mit denen via Bluetooth und Smartphone-App Position, Dauer und Putzgeschwindigkeit getrackt werden können.

Rohes Gemüse und Vollkornprodukte gehören zu einer zahngesunden Ernährung. Sie müssen gut gekaut werden, das regt den Speichelfluss an und fördert so die Selbstreinigung der Zähne. Speichel neutralisiert die beim Essen entstandenen Säuren und ersetzt aus dem Zahnschmelz herausgelöste Mineralien. Gesunde Zähne packen kurze Säureangriffe in der Regel gut, da sie permanent von Speichel umspült werden. Dieser Abwehrmechanismus darf nicht überstrapaziert werden, sonst kann Karies entstehen.

Bei der Entstehung von Karies spielen süße Lebensmittel oft eine Rolle. Kariesbakterien ernähren sich von Zucker jeder Art (Haushaltszucker, Trauben-, Frucht-, Milch- und Malzzucker oder Stärke). Bei der Verwertung produzieren die Bakterien Säuren, die den Zahnschmelz entkalken können. Dazu bilden sie einen Belag (Plaque) auf der Zahnoberfläche. Wird dieser Belag nicht regelmäßig entfernt, entsteht Karies.

Der Zahnschmelz kann auch unter einem Übermaß an säurehaltigen Getränken, Früchten, Fruchtsäften, Cola, Vitamin-C-Brause, Wein und anderen sauren Lebensmittel leiden. Denn zu viel Säure kann der Speichel auf Dauer nicht mehr neutralisieren. Das Risiko vergrößert sich, wenn mit der Säure noch viel Zucker verzehrt wird. Nach dem Genuss von Saurem kann man den Mund mit klarem Wasser ausspülen. Keinesfalls die Zähne gleich mit Zahnpasta putzen, dies würde die Zahnsubstanz zusätzlich belasten. Das ist frühestens nach 30 Minuten ratsam.

Wer seine Zähne gesund halten will, muss aber auf Zucker nicht ganz verzichten. Aus zahnärztlicher Sicht ist grundsätzlich nicht die Menge an süßen Sachen entscheidend, sondern die Frequenz. Der Grund dafür ist der zuckerbedingte Säureangriff auf den Zahn, der dem süßen Genuss folgt. Diese Säure wird erst nach einer gewissen Zeit vom Speichel wieder abgepuffert. Isst man regelmäßig süß, entfällt die „Erholungsphase” für den Zahnschmelz und Karies entsteht schnell. Wer also seltener etwas mehr Schokolade verzehrt ist zahngesünder unterwegs, als derjenige, der stündlich ein Stückchen davon nascht.

Entscheidend: die Zahnputztechnik
Heftiges Schrubben beim Zähneputzen gefährdet das Zahnfleisch und kann auf Dauer auch die empfindlichen Zahnhälse freilegen. Zu harte Borsten können obendrein den Zahnschmelz beschädigen. Es empfiehlt sich, die Bürste besser mit kreisenden oder wischenden Bewegungen zu führen, „von Rot nach Weiß“, vom Zahnfleisch zum Zahn. Mit einer leichten Drehung der Bürste in Richtung Zahnfleisch erreichen die Borsten die Zahnzwischenräume ohne Druck.
Elektrische Zahnbürsten zeigen heute per Signalton an, ob zu viel Druck ausgeübt wird und wie lange geputzt werden sollte.
Videoanleitung: Zähneputzen nach der KAI-Technik
Quelle: Arbeitskreis Zahngesundheit Westfalen-Lippe