Freuen Sie sich auch schon so auf die ersten Sonnenstrahlen der Jahreszeit und auf das neue Grün in der Natur? Wenn Märzenbecher, Veilchen, Primeln und Tulpen den Frühling einläuten und die Wege zum Spazierengehen wieder frei sind? Ihnen geht es wie vielen Menschen: Nach der Winterzeit ist die Lust auf mehr Licht, Luft und Bewegung im Freien besonders groß. Für manche bringt der Frühling jedoch auch einige Einschränkungen mit sich. Impressionen und Tipps hierzu in unserer Galerie.
Frühlingsimpressionen
Was bestimmt unseren Frühling?
Von drei „Eckdaten“ wird der Frühling auf der Nordhalbkugel bestimmt: dem astronomischen, meteorologischen und phänologischen Beginn. Erster entspricht der Tag- und Nachtgleiche um den 20. März, wenn der lichte Tag so lange dauert wie die Nacht. Zweiter wird dem 1. März zugewiesen und orientiert sich an der Unterteilung des Jahres in Quartale. Die drei Monate ab März werden dem Frühling zugewiesen, weil dann die Temperaturen steigen. Tatsächliche Wetterbedingungen spielen keine Rolle, denn auch im Frühjahr kann es bekanntlich schneien. Der dritte kennzeichnet die Veränderung in der Natur, wenn „Zeigerpflanzen“ des Frühlings wie Tulpen, Veilchen und Märzenbecher blühen.
Die angenehmen Seiten des Frühjahrs
Unserem Körper tut der Frühling zunächst gut. Die höheren Temperaturen erweitern beispielsweise die Blutgefäße. Dies wiederum lässt den Blutdruck sinken. Der Körper füllt seine Vitamin-D-Speicher wieder auf, die sich mangels genug Sonnenlicht im Winter geleert haben. Vitamin D ist wichtig für den Knochenbau, die Zähne und die Muskeln. Und schließlich wirkt sich der Frühling positiv auf Geist und Psyche aus. Ausgelöst durch das Plus an Sonnenlicht findet im Körper eine Hormonumstellung statt. Die Produktion des Schlafhormons Melatonin wird gedrosselt, entsprechend fühlen wir uns wacher und aktiver. Gleichzeitig stimuliert das Licht die Produktion der Glückshormone Serotonin und Dopamin. Das hebt unsere Laune.
Das Schlafhormon macht frühjahrsmüde
Während die Natur langsam aus dem Winterschlaf erwacht, macht sich bei vielen Menschen eine große Müdigkeit breit. Schätzungen zufolge leidet ein Großteil der Deutschen unter dem Wechsel von Winter auf Frühjahr. Hauptgrund ist sicherlich die Umstellung unseres Körpers auf die neue Wetterlage. Während des Winters ist die menschliche Kerntemperatur etwas niedriger als im Sommer. Wenn es im Frühjahr wieder wärmer wird, ist das zunächst eine Belastung für den Körper, weil sich die Blutgefäße weiten und der Blutdruck sinkt. Und während einerseits die Sonnenstrahlen die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin anregen, ist andererseits noch jede Menge des „Schlafhormons“ Melatonin im Körper vorhanden. Beides muss erst wieder in Balance kommen. Zu den typischen Symptomen zählen neben dem großen Gähnen oft auch allgemeine Ermattung und Lustlosigkeit, Kreislaufbeschwerden, Schwindelgefühl und Stimmungsschwankungen.
UV-Schutzschild für die Haut
Unsere Haut steckt den Umbruch nicht so leicht weg. Für sie bedeutet der Frühlingsbeginn eine Menge Stress. Die trockene und kalte Winterluft und auch dicke, warme Kleidung haben ihr Feuchtigkeit entzogen und sie empfindlich gemacht. Nach den dunklen Monaten muss sie sich erst langsam wieder an die verstärkte UV-Strahlung gewöhnen. Gleichzeitig ist die schützende Ozonschicht gerade in den Frühlingsmonaten besonders dünn, so dass die UV-Strahlung eine ähnlich hohe Stärke wie in den Sommermonaten hat. UV-Schutz sollte deshalb ab den ersten wärmenden Sonnenstrahlen zum Pflichtprogramm gehören, um keinen Sonnenbrand zu riskieren.
Auch die Augen leisten jetzt Schwerstarbeit
Ähnlich empfindlich reagieren die Augen auf die neuen Wetterverhältnisse. Auch sie müssen sich erst wieder an die verstärkte Helligkeit gewöhnen, zumal die natürliche Schutzschicht des Auges, lipidhaltige Tränenflüssigkeit, durch den Wechsel von trockener Heizungsluft drinnen und Kälte draußen häufig ausgetrocknet ist. Grundsätzlich schützt sich das Auge vor zu viel Licht zwar selbst, indem sich die Pupillen verengen, wodurch weniger Licht ins Augeninnere gelangt. Empfehlenswert ist dennoch eine gut sitzende, zertifizierte Sonnenbrille.
Saisonbeginn für Pollenallergiker
Unangenehm kann der Frühling für Pollenallergiker werden. Zwar sorgt der Klimawandel inzwischen fast ganzjährig für Pollenflug, dennoch beginnt im März meist die Blütezeit von Birke, Esche, Pappel und Weide. Im April schwirren dann die Pollen von Eiche, Kiefer, Buche und den ersten Gräsern durch die Luft. Wer unter einer Pollenallergie („Heuschnupfen“) leidet, kämpft dann mit tränenden Augen, laufender Nase oder sogar asthmatischem Husten. Neben entsprechenden Medikamenten empfehlen sich in dieser Zeit wirkungsvolle Anpassungen der Lebensgewohnheiten: So ist die Pollenkonzentration in Städten abends besonders hoch, in ländlichen Regionen dagegen morgens. Ist kein Pollenschutzgitter an den Fensteröffnungen angebracht, sollten sie während dieser Zeit besser geschlossen bleiben. Um Pollen aus dem Schlafzimmer fern zu halten, sollten Allergiker sich eher abends die Haare waschen und ihre Tageskleidung in einem anderen Raum ablegen. Für den Urlaub empfehlen sich Inseln, Küstenorte oder das Hochgebirge, da sie als pollenfrei gelten.
Mit der Wärme kommt der Schwung zurück
In der Regel hat sich der Körper dann nach etwa zwei Wochen an die veränderten Klima- und Lichtverhältnisse angepasst. Bei unbeständigem Frühlingswetter, bei dem es zu mehreren Warm-Kalt-Phasen kommen kann, kann sich die Frühjahrsmüdigkeit allerdings auch mal wiederholen. Vorsicht ist jedoch bei Dauer-Erschöpfung geboten. Hier sollte ein Arzt andere körperliche und seelische Ursachen ausschließen. Wer die ersten Sonnentage achtsam nutzt, kann dem Jahresauftakt .
Zuletzt aktualisiert am 25. Mrz 2019