Nicht zu viel erwarten
Sinnvoll sind Fitness-Armbänder aus Möhlendicks Sicht, um einen realistischen Überblick über sein Bewegungsverhalten zu bekommen und so ein besseres Körperbewusstsein zu erlangen. Jedoch sollte man die aufgezeichneten Daten nicht auf die Goldwaage legen. „Die meisten Wearables haben Probleme, Bewegungsabläufe wie schnelles Radfahren oder besondere Sportarten wie Fechten richtig zu interpretieren oder überhaupt aufzuzeichnen“, sagt der Sportwissenschaftler. Hinzu kommt, dass man es mit dem Einsatz von Fitness-Trackern nicht übertreiben soll. Die permanente Kontrolle der eigenen Ziele und Werte können andernfalls zum Zwang ausarten, sich dauernd zu verbessern. Im Extremfall ist dann sogar eine Therapie nötig, um dieses Verhaltensmuster zu durchbrechen.
Datenschutz nicht vergessen
Eine weitere Herausforderung rund um die digitalen Armbänder ist der Datenschutz. „Fitness-Tracker zeichnen schon heute sehr persönliche Daten auf. Solange es sich um die Zahl der Schritte oder das Schlafverhalten handelt, ist das eine Sache. Je sensibler die Daten aber sind, desto wichtiger ist ein bestmöglicher Datenschutz“, sagt Möhlendick. Wenn die Technik weiter voranschreitet, ist es auch nicht ausgeschlossen, dass sich über Tracker von morgen umfassende Gesundheitsprofile einzelner Menschen erstellen lassen werden. Dies befürchten zumindest Datenschützer. „Schon heute sollten Nutzer eines Fitnessarmbandes in der Datenschutzerklärung genau nachlesen, welche Daten sie preisgeben und wofür der Hersteller sie nutzt“, rät Möhlendick. Dann spricht auch nichts gegen den maßvollen Einsatz von Fitness-Armbändern. So eingesetzt, können sie Nutzer tatsächlich anspornen und sich positiv auf deren Lebensweise auswirken.