Sich regelmäßig und gründlich die Hände waschen oder desinfizieren, Husten- und Nies-Etikette einhalten, sich nicht ins Gesicht fassen und natürlich Abstand zu anderen halten – die meisten Menschen in Deutschland haben die wichtigsten Hygiene-Tipps verinnerlicht, um sich gegen das Coronavirus so gut wie möglich zu schützen. Was viele darüber vergessen: Auch ein starkes Immunsystem ist ein guter Verbündeter im Kampf gegen das Virus. Das gilt ganz besonders für diejenigen, die zur Risikogruppe zählen, also Ältere und Menschen mit Vorerkrankung(en). Und auch wenn es auf den ersten Blick banal erscheint, sind es ganz einfache Tipps und Verhaltensweisen, mit denen sich das Immunsystem stärken und die Chancen mit Erkrankungen besser fertig zu werden, deutlich erhöhen lassen.
So pushen Sie Ihr Immunsystem

Sport treiben, am besten an der frischen Luft
Dass Sport einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, das körpereigene Immunsystem zu stärken, ist bekannt. Und so lange es keine Ausgangssperren gibt, sollte man sich am besten draußen bewegen, allerdings ohne dabei zu übertreiben. Denn nur moderater Ausdauersport wie etwa fünf mal wöchentlich 30 Minuten Walking aktiviert auch wirklich das Immunsystem. Wer es mit dem Training übertreibt, schadet dagegen seinen Abwehrkräften.

Raus an die frische Luft
Was das ganze Jahr über ein guter Rat ist, gilt in diesen Tagen ganz besonders: Frische Luft ist gut für die Atemwege, insbesondere für die Schleimhäute! Sie bilden quasi die erste Verteidigungslinie gegen Erreger und sollten deshalb besonders gut befeuchtet und durchblutet sein. Und dabei hilft frische Luft deutlich besser als trockene Raumluft. Im Falle einer Ausgangssperre sollten Räume regelmäßig gelüftet werden. Auch das tiefe Ein- und Ausatmen an einem geöffneten Fenster ist hilfreich.

Sonne und Vitamin D
Unser Körper braucht Vitamin D und dafür wiederum Sonnenlicht. Das ist aber keine Aufforderung, sich stundenlang und wohlmöglich auch noch ungeschützt in der Sonne zu aalen! Stattdessen reicht es, wenn man sein Gesicht und die Arme für ca. 10 Minuten der Sonne aussetzt – etwa während eines Spaziergangs. Nur wenn ein Arzt einen Vitamin-D-Mangel feststellt, kann man das Vitamindepot über Tabletten auffüllen.

Für ausreichend Schlaf sorgen
Während wir schlafen, erholt sich unser Körper. Das Immunsystem wird währenddessen quasi einmal „resettet". Erst kürzlich haben deutsche Forscher herausgefunden, dass Schlaf die Arbeit bestimmter Abwehrzellen, der sogenannten T-Zellen, unterstützt. Ihr Job ist es, sich an von Krankheitserregern befallene Körperzellen zu heften und sie zu zerstören. Bei Schlafmangel hingegen produziert der Körper unter anderem das sogenannte Stresshormon Cortisol, was das Immunsystem nachweislich schwächt.

Gesunde Ernährung
Man kann es gar nicht oft genug sagen: Nur durch eine ausgewogene Ernährung erhält der Körper, und damit eben auch das Immunsystem, alle notwendigen Vitalstoffe. Dazu zählen vor allem Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Besonders leicht fällt die Versorgung, wenn man sich abwechslungsreich ernährt und den Konsum von Zucker, tierischen Fetten und Fleisch reduziert.

Mit dem Rauchen aufhören
Dass Zigaretten und andere Tabakprodukte der Gesundheit schaden, ist bekannt. Aber ersten Beobachtungen zufolge scheint der Verlauf einer Infektion mit Covid-19 bei Rauchern häufig heftiger auszufallen als bei Nichtrauchern. Ein Grund dafür könnte sein, dass die sogenannten Flimmerhärchen, mit denen unsere Atemwege ausgekleidet sind und die für die Selbstreinigung der Atemwege sorgen, durch das Rauchen geschädigt werden. Das wiederum könnte dazu führen, dass die Viren es deutlich leichter haben, über die Lunge in den Körper einzudringen und sich dann weiter zu verbreiten. Experten raten auch deshalb zu einem sofortigen Rauchstop.